Warum zerstört der Mensch die Erde? Naja den Planeten zerstört der Mensch nicht wirklich, er ändert die Lebensbedingungen so, dass sie nicht mehr für den Menschen geeignet sind. Dem Planeten ist es egal, ob Treibhausgase den Planeten aufheizen, die Polkappen schmelzen und Tornado's und Hochwasser Wohngebiete zerstören. Der Planet wird immer da sein.
Fast alle Lebewesen entwickeln eine natürliche Symbiose mit ihrer Umgebung, so dass beide gut miteinander auskommen. So macht es zum Beispiel der Baum und der Pilz, oder die Bienen mit Blüten, etc.. In der Natur funktioniert diese natürliche Symbiose, Lebewesen passen sich Ihrer Umgebung an. Der Mensch jedoch ist ein Egoist und deshalb stellt er mit seiner Umgebung kein Gleichgewicht her, sondern beutet sie aus.
Natürlich gibt es auch in der Natur Ausnahmen, die etwas egoistischer handeln wie zum Beispiel der Ficus altissima, der einen Baum wie mit einem Gitter überzieht und ihn dabei tötet. Aber trotz "fressen und gefressen werden" hat die Natur doch eine Art "Gleichgewicht" herstellen können.
Bis der Mensch kam.
Der Mensch hat während seiner Evolution von der Natur die Möglichkeit gegeben bekommen seinen Egoismus effektiver auszuleben, als das Tier,- und Pflanzenreich. Vermutlich hat er das aufgrund seines leistungsfähigen Gehirns tun können, was ihm ermöglicht seine eigenen Ziele gegenüber fremden Zielen effektiver durchzusetzen. Unter gleich starken Lebewesen kann Egoismus nicht lange funktionieren, weil sich die gegenseitigen Kräfte aufheben. Aber mit einem überlegenem und einem unterlegenem Lebewesen zieht das Unterlegene natürlich den Kürzeren. Das hat die Natur seit Jahrtausenden so vorgesehen und dies bildet die Grundlage der Evolution. Was passiert aber, wenn dieses überlegene Lebewesen sich selbst die Grundlage zum existieren nimmt?
Der Egoismus des Menschen
Aufgrund seines weiterentwickelten Gehirns hat es der Mensch geschafft seinen Egoismus "besser" auszuleben, indem er Möglichkeiten/Methoden anwendet die ihm selbst zugute kommen. Das bedeutet sein Egoismus beschränkt sich nicht alleine darauf nur für sich zu handeln, er arbeitet auch gegen andere um sich einen Vorteil zu verschaffen. Nur dadurch hat sich eine Hierarchie unter den Menschen etablieren können, die Kräfte und Spannungen erzeugt. Die unteren Schichten versuchen das zu bekommen, was die oberen Schichten haben (bessere Lebensbedingungen, mehr Reichtum und Macht) und die oberen Schichten versuchen die Unteren fern zu halten. Natürlich ist es erstrebenswert seine eigene Position zu verbessern und sich selbst eine bessere Situation zu verschaffen, aber der Mensch tut dies mit einer Aggressivität die die vieler anderer Lebewesen weit übersteigt. Ohne den Egoismus würde der Hierarchie in der menschlichen Gesellschaft jegliche Grundlage fehlen, sie würde völlig sinnlos werden.
Es gibt dutzende Beispiele für dieses Verhalten, die jedem von uns jeden Tag begegnen. Jeder versucht immer besser zu sein als der Andere, sich selbst besser darzustellen und die eigenen Interessen voranzutreiben. Wer Querschläger ist und nicht nach diesem System lebt, der handelt streng genommen nach meiner persönlichen Quintessenz des Christentums: "Mehr für andere zu tun, als für einen selbst." Das bedeutet natürlich nicht, dass man nur so handeln sollte wenn man dem Christentum angehört oder einer anderen Religion, die dies offenbart.
Eine Lebensweise mit der man mehr für andere tut, als für sich selbst ist sehr schwierig (egal ob Christ oder nicht-Christ). Man fällt oft auf die Nase, weil viele andere eben nicht so Leben, weil man eben der "Querschläger" ist. Im Endeffekt gibt es mehrere Probleme bei dieser Lebensweise, die bewusst oder unbewusst von Personen ausgehen, die nicht so leben. Beispielsweise kennt fast jeder jemanden bei dem man davon ausgehen kann "Wenn ich den nach etwas frage, dann macht der das. Das wird am Ende so sein, wie ich mir das von ihm vorstelle und es hilft anschließend mir. Und weil ich ihn bisher immer um Hilfe fragen konnte, mach ich das jetzt auch." Das ist in den meisten Fällen nicht einmal böse Absicht, aber deshalb macht es das nicht "richtiger". Es ist auch gar nicht verwerflich jemanden um Hilfe zu bitten, entscheidend ist das Maß. Wenn man immer jemanden fragt, dann ist das etwas anderes als "mal um Hilfe zu bitten". Wenn man jemanden immer wieder um Hilfe bittet, sollte man ebenfalls etwas anbieten, sei es Geld, einen Gefallen erwidern oder einfach nur mal auf ein Bier einladen. Dies ist meiner Meinung nach ein Fehler des Systems, der begründet ist durch die Individuen die in diesem System leben.
Ich finde jeder von uns sollte einen Schritt weit versuchen mehr für andere zu tun, als für uns selbst. Allerdings glaube ich nicht, dass es richtig ist "Ab sofort nur noch etwas für andere zu tun", weil man dabei selbst unglücklich wird (man vernachlässigt seine eigenen Interessen) und leicht ausgenutzt werden kann. Andere verlassen sich schnell darauf, dass man so funktioniert wie andere das von einem verlangen/erwarten. Die Verhältnismäßigkeit spielt also eine wichtige Rolle.
Wie denkt Ihr darüber?
JR